Während die Telekom 100% Glasfaser auf die Fraueninsel gebracht hat, versorgt die Deutsche Glasfaser demnächst das Gewerbegebiet von Erding mit Glasfaser. Beide Projekte bewegen sich allerdings im kleinen Maßstab.
Ausbau auf der Fraueninsel im Chiemsee
Damit sich keine Touristen gestört fühlten, hat die Telekom Anfang 2020 bis zum ersten Quartal 2023 auf der Fraueninsel am Chiemsee in der Nebensaison das Glasfasernetz ausgebaut. Um die Insel mit dem Festland zu verbinden, wurde ein Seekabel durch den Chiemsee gezogen. Bei den Tiefbauarbeiten wurde ein Düker mit einer Länge von circa 270 Metern unterhalb des Chiemsee-Ringkanals verbaut, indem eine Spülbohrung zum Einsatz kam. Beim letzten Teil der Strecke, der sich zwischen Festland und Insel befindet, konnte das Seekabel problemlos frei verlegt werden. Auch Taucher waren bei den Bauarbeiten dabei, um bei der Verlegung des Seekabels mitzuhelfen.
Allerdings verläuft die Versorgung der Glasfaserleitungen nicht wie sonst üblich sternförmig. Stattdessen wurde der Netzverteiler im Norden der Insel aufgestellt, um die Glasfaserleitungen ringförmig zu verlegen.
Abgesehen vom neulich installierten Glasfasernetz, existiert parallel ein VDSL-Netz auf der Fraueninsel. Da jedoch sämtliche Bewohner einen Glasfasertarif bei der Telekom buchten, wird das VDSL-Netz aller Voraussicht nach abgeschalten. Dadurch wird nicht nur die Wartung des Breitbandnetz erleichtert, sondern zusätzlich Strom gespart. Insgesamt hat die Telekom sämtliche 76 Anschlüsse auf der Fraueninsel durch Glasfaser ersetzt.
Glasfaserausbau im Gewerbegebiet Erding
Am 30. März 2023 hat das Ausbauprojekt in Erding begonnen, in dem der Start des Projekts durch einen Spatenstich ausgelöst wurde. Dabei war der Oberbürgermeister Max Gotz zusammen mit Mitarbeitern von Deutsche Glasfaser sowie Vertretern von INconnect GmbH anwesend.
Vor dem Start des Ausbauprojekts gab es eine Projektausschreibung, welche die Deutsche Glasfaser gewann. Dabei geht es um einen Investitionssumme von 1.024.346 Euro, welche aus öffentlichen Kanälen zur Verfügung gestellt wird. So sponsert der Bund das Projekt zu 50%, der Freistaat Bayern zu 30%, wobei die Kommunen 20% der Investitionssumme aufbringen. Sven Geiger, Bereichsleiter bei Deutsche Glasfaser, betont indessen die Wichtigkeit aus Sicht von Deutsche Glasfaser, auch staatlich geförderte Projekte anzugehen: „Das Förderprojekt in Erding ist ein gutes Beispiel, wie ein abgestimmter Ansatz aus eigenwirtschaftlichem und gefördertem Ausbau den Menschen schnell die moderne Glasfaseranbindung bringt.“ Zusätzlich erwähnte Geiger: „Neben unseren eigenwirtschaftlichen Projekten sind wir Partner der Kommunen im geförderten Ausbau. Immer im Blick: Den Menschen schnellstmöglich Glasfaseranschlüsse zu realisieren.“
Mit dem geplanten Investitionsvolumen sollen 101 Adressen ans Glasfasernetz angeschlossen werden, sodass circa 148 Unternehmen einen Glasfaseranschluss mit Bandbreiben von einem Gigabit pro Sekunde und mehr buchen können. Insgesamt werden 13.81 Km an Glasfaserleitungen verlegt, um damit die Gewerbegebiete Nord-West und Süd-West sowie Erding Süd zu versorgen.
Laut Plan, sollen die Tiefbauarbeiten Ende 2023 abgeschlossen sein, wobei die Bauarbeiten schonend von statten gehen. So werden die Leerrohre mittels minimalinvasiver Fräsen in die Straßen hineingebracht, um dann die Glasfaserleitungen zu verlegen. Nach Abschluss der Rohrverlegungen werden die Gehwege und Straßen mit Pflastersteinen oder Kies bedeckt. Das erleichtert im Nachhinein ein erneutes Öffnen der Leitungen. Später sollen noch die PoPs (Point of Presence) installiert werden. Die Glasfaserleitungen führen dann von diesen Pops hin zu den Anschlüssen.
Hilfreiches zum Beitrag:
» Karte zur Glasfaser Verfügbarkeit
» aktuelle Ausbaustand von Glasfaser
Bildquelle: © Stihl024 – Fotolia.com
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