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11. 04. 2024

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat sich über den Überbau öffentlich geäußert. Allerdings fällt der Bericht wider Erwarten zugunsten der Telekom aus.

 

Was ist dran am Überbau seitens der Deutschen Telekom - ein Bericht der Bundesnetzagentur

Lange Gesichter unter den Wettbewerbern

Die Wettbewerber sind sich einig, dass der Bonner Netzbetreiber von seiner Vormachtstellung aufgrund des ehemaligen Monopols Gebrauch macht. Dies mache sich durch einen „strategischen Überbau“ bemerkbar, so die Konkurrenz. Denn der Bonner Netzbetreiber lässt die Kabel in Gebieten verlegen, wo die Konkurrenz eigentlich vorhatte zu bauen oder es bereits getan hat.

Haltung der BNetzA zum Überbau

Ausgehend von diesem Hintergrund, hat die BNetzA mehrere Monate lang die Sachlage analysiert. Hierzu untersuchte die zuständige Behörde über 427 Fälle, in denen es einen Überbau gab. So wurden 50% der Fälle vom Bonner Netzbetreiber eingereicht, während die andere Hälfte von den Wettbewerbern stammt. Die untersuchten Fälle zeigen ganz klar auf, dass die Telekom „häufiger kurzfristig auf den Vertriebsstart eines zuerst aktiven Wettbewerbers reagiert oder nur lukrative Kerngebiete erschließt“. Im Gegensatz zur Konkurrenz, bevorzugt der Bonner Netzbetreiber lediglich die Ortsmitte, um günstige FTTH-Anschlüsse zu realisieren. Dadurch bleibt der Konkurrenz nichts anderes übrig, außer auf die ländlichen Gebiete auszuweichen. Dies ist für jene jedoch nur lohnenswert, wenn sie außerdem Zugang zur Ortsmitte hat, um die Kosten für die Anschlüsse in entlegenen Gebieten damit decken zu können. Aussagen der zuständigen Behörde zufolge, sei das nicht aussagekräftig genug, um die Behauptungen der Konkurrenz zu untermauern.

 

Generell betrachtet, hat ein Überbau weitere Nachteile zur Folge. Denn die Baukapazitäten verringern sich dadurch, was den Ausbau in Gebieten ausbremst, wo noch nichts verlegt worden ist.

Mögliche Gründe für den „positiven“ Bericht

In der Regel stellen sich die Branchenverbände auf die Seite der Konkurrenz. So äußerten sich Breko und VATM gemeinsam zum veröffentlichten Bericht: „Statt aus den ihr vorliegenden Fakten aber die richtigen Schlüsse zu ziehen, übt sich die Behörde – wie offenbar von der Bundesregierung gewünscht – in Zurückhaltung und spielt weiter auf Zeit.“ Unter anderem sind sich die Verbände darin einig, dass die BNetzA gerade deshalb einen geschönten Bericht herausgegeben hat, da der Bund mit circa 30% am TK-Konzern aus Bonn beteiligt ist.

 

Zusätzlich ist die Empörung unter den Verbänden groß, weil der Deutschen Telekom die Chance gegeben wurde, den Bericht zu überarbeiten. So hat im Januar die BNetzA die Erstversion des Berichts übermittelt. Aufgrund dessen beschuldigen die Wettbewerber das Bundesministerium für Digitales und Verkehr dafür, dem Bonner Netzbetreiber „eine Nachspielzeit“ eingeräumt zu haben, um die finale Version des Berichts zu seinen Gunsten zu beeinflussen.

 

Dadurch war es der Telekom möglich, die Überbau-Vorfälle als unhaltbar abzutun: „Die Überbau-Vorwürfe brechen ein wie ein Kartenhaus“. Angeblich seien die untersuchten Fälle von 11.000 Kommunen zu wenig. Außerdem werden Netze des Bonner Netzbetreibers in 50% aller Fälle überbaut.

Bevorstehende Nachforschungen

Als Nächstes werde sich die zuständige Behörde mit den Ausbauten und Planungen der Telekom beschäftigen. Eigentlich war die Analyse in die Tiefe für Ende 2023 angesetzt. Aufgrund der Verschnaufpause, muss der TK-Konzern vorerst nicht die eigenen Ausbaupläne im Voraus veröffentlichen. Die Konkurrenz bezeichnet die Aktionen der Bundesregierung in dieser Hinsicht als „eine Farce“. Dabei handele es sich um eine Hürde, welche den Glasfaser-Ausbau in Deutschland bremst.

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Quelle: Süddeutsche Zeitung
Bild im Artikel: © Glasfaser-Internet.info
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