Netzbetreiber bauen heutzutage vermehrt durch Kooperationen örtliche Glasfasernetze aus. Dies ist nicht nur ressourcenschonend sondern sorgt für einen schnelleren Glasfaserausbau, da vor Ort Partner mit Know-How verfügbar sind.
Flächendeckender Ausbau in Deggendorf
Seit 25 Jahren versorgen die lokalen Stadtwerke der Stadt Deggendorf deren Bewohner mit Glasfaser. Nun plant der Oberbürgermeister Christian Moser, der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke ist, gemeinsam mit R-Kom und Leonet Deggendorf flächendeckend mit Glasfaser zu versorgen. R-Kom realisiert zukünftig den Netzbetrieb, indem es das bestehende Glasfasernetz der Stadtwerke mitbetreut. Zudem führt R-Kom den geförderten Glasfaserausbau in den „weißen Flecken“ durch. Allerdings erhalten dort nicht alle Haushalte einen Glasfaseranschluss, weshalb der Anschluss der betroffeneren Haushalte mit eigenen Mitteln erfolgt, vorausgesetzt dass in der Vorvermarktungsphase ausreichend viele Haushalte einen Vertrag unterschreiben.
Das Telekommunikationsunternehmen Leonet hingegen, realisiert den Glasfaserausbau aus eigenen Mitteln in den Ortsteilen Ortsteilen Seebach, Fischerdorf, Natternberg und Rettenbach. Ursprünglich war für diese Ortsteile kein Anschluss ans Glasfasernetz – weder eigenwirtschaftlich noch gefördert – vorgesehen, jedoch hat sich Leonet kurzfristig dafür bereit erklärt. Darüber hinaus baut Leonet im Stadtgebiet das Glasfasernetz aus. Beim Ausbau wird gleichzeitig Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, da das Netz für andere Netzbetreiber mittels „Open Access“ zugänglich ist.
Ausbau im Nordwesten der Republik
Die Kooperation „Glasfaser Nordwest“ beschäftigt sich mit dem Glasfaserausbau der Stadt Bremen. Dabei handelt es sich um ein Joint-Venture zwischen der Deutschen Telekom und dem Energieversorger EWE, welche insgesamt 46.000 Haushalte ans eigene FTTH-Netz anschließen möchte. Zur Zeit ist Glasfaser Nordwest an 12 Projekten in Bremen beteiligt. So fand in Bremen-Vegesack der Spatenstich statt, welcher den bevorstehenden Glasfaserausbau signalisiert. Noch dieses Jahr erfolgt der Glasfaserausbau von Ohlenhof Ost (Stadtteil Gröpelingen), Burgdamm Ost (Stadtteil Burglesum) und der Robert Koch Straße im Stadtteil Obervieland.
Bei Plusnet handelt es sich um ein Tochterunternehmen des Energieriesen EnBW, welches hauptsächlich Unternehmen mit Glasfaser versorgt. In Sankt Augustin schließt Plusnet gerade das Gewerbegebiet Eifel- und Westerwaldstraße ans Glasfasernetz an, wobei es selbst für die Kosten aufkommt. Zusätzlich hat Plusnet damit begonnen, in den Dortmunder Gewerbegebieten „Im Spähenfelde“ Nord sowie West ein Glasfasernetz zu errichten.
In Niedersachsen beabsichtigt die Telekom für Wolfenbüttel Ost sowie den Ortsteilen Linden und Okertalsiedlung ein Glasfasernetz zu errichten, an dem bis zu 16.400 Haushalte angeschlossen werden. Bei der Unterzeichnung der Verträge war die Regionalmanagerin der Telekom, Sarah Schwalm vor Ort, welche gleichzeitig die Vorvermarktungsphase startete: „Wer sich bis 31.12.2023 für einen Glasfaser-Anschluss entscheidet, bekommt ihn kostenfrei. Hauseigentümer*innen sparen damit 799,95 Euro“.
Ausbau im Osten der Republik
Traditionell versorgt unter anderem Tele Columbus die ostdeutschen Bundesländer mit Glasfaser, wobei es mit etlichen Wohnungsgesellschaften kooperiert. So stattet die Tele Columbus ab November 2023 sukzessive mehrere zig tausende Wohnungen der GESOBAU AG mit FTTH-Anschlüssen unter der Marke PŸUR aus. Beginnend ab dem Frühjahr 2023 verlegt die Tele Columbus Glasfaserkabel bis in die Wohnungen von drei Wohnungsgesellschaften in Altenburg. Dabei erhalten bis zu 12.000 Wohnungen FTTH-Anschlüsse. Zusätzlich kooperiert die Tele Columbus mit der Hallenser Wohnungswirtschaft sowie der FROHE ZUKUNFT Wohnungsgenossenschaft eG. Insgesamt sollen in Halle 16.500 Wohnungen mit FTTH-Anschlüssen ausgestattet werden.
Jüngst gab die Telekom bekannt, in Berlin-Halensee ein FTTH-Netz für bis zu 8120 Haushalte bauen zu wollen. In Berlin wirbt die Telekom gerade für Vorverträge, da das Netz auf Boden verlegt wird, der sich im Privatbesitz befindet. So müssen Grundbesitzer beziehungsweise Immobilieneigentümer dem Vorhaben zustimmen.
Hilfreiches zum Beitrag:
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