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04. 04. 2024

Einer kürzlich veröffentlichten Statistik der Deutschen Telekom zufolge, griffen die meisten Nutzer im Festnetz des Bonner Netzbetreibers auf die Plattform YouTube zu, gefolgt von Netflix, Amazon Prime Video, Disney Services und Instagram. Um dem Datenhunger gerecht zu werden, tätigt die EU zusammen mit den Mitgliedsstaaten hohe Investitionen in den Ausbau von Breitbandnetzen.

 

Glasfaserausbau Telekom & Co.

 

Die neuste Statistik der Telekom verdeutlicht erneut die Wichtigkeit von Glasfaser und kann ausgehend von den Vorteilen zurecht als die Festnetz-Technologie der Zukunft betrachtet werden. Allerdings belegen diverse Studien, dass die Verfügbarkeit von Gigabit-ähnlichen Geschwindigkeiten in Deutschland weiter unterdurchschnittlich ist.

 

Ein relevanter Indikator in Sachen Breitbandausbau ist der Global Index, welcher von Ookla erstellt wird. Die monatlich veröffentlichte Rangliste basiert auf den Tests, die von den Nutzern auf Speedtest.net vorgenommen werden. So belegte Deutschland im Februar 2024 im europäischen Vergleich den 26. Platz. Gegenüber dem letzten Quartal hat sich die durchschnittliche Breitbandgeschwindigkeit um 2,2% auf 91,96 MBit/s erhöht.

 

Ähnlich bescheinigen aktuelle Zahlen, welche von OECD veröffentlicht wurden, dass der Glasfaserausbau hierzulande schleppend verläuft. So werden erst 8,1% der Internetanschlüsse über FTTH realisiert, wohingegen der OECD-Durchschnitt bei 35,9% liegt. Allerdings muss hinzugefügt werden, dass viele Nutzer lieber auf VDSL und Kabel setzen, weil die verfügbaren Glasfasertarife nicht gerade günstig sind.

Deutsche Telekom – Quartalszusammenfassung

Insgesamt weist das Glasfasernetz der Bonner aktuell eine Länge von 750.000 Kilometern auf. Der Großteil der Nutzer, nämlich 36 Millionen, hat Zugriff auf Tarife mit einer Bandbreite von mindestens 100 MBit pro Sekunde, wobei davon wiederum 30 Millionen Nutzer auf Tarife ab 250 MBit/s und aufwärts zugreifen können. Durch den kontinuierlichen Breitbandausbau ist die Zahl der Nutzer, die einen FTTH-Anschluss abonnieren können, um 102.000 angewachsen. Aktuell haben 8 Millionen Nutzer Zugriff auf einen Glasfaser-Tarif der Telekom mit Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde. In Ausnahmen werden sogar schon 2 GBit/s angeboten.

Vodafone – Glasfaser-Offensive

Der Düsseldorfer Netzbetreiber Vodafone betreibt eine großangelegte Glasfaser-Offensive. Über das Joint-Venture OXG, welches vom Düsseldorfer Netzbetreiber zusammen mit Altice 2023 gegründet worden ist, fließen 7 Milliarden Euro in den Bau von 7 Millionen Glasfaseranschlüssen, was 2030 abgeschlossen sein soll. Aktuell kooperiert OXG mit der Bundeshauptstadt, um binnen der nächsten Jahre FTTH-Anschlüsse für 900.000 Haushalte zu schaffen. Für die Umsetzung dieses Projekts sind 1 Milliarde Euro erforderlich. Zurzeit beträgt die Netzabdeckung mit Glasfaser 34% in der Hauptstadt.

 

Neben den Glasfasernetzen, wartet der Düsseldorfer Netzbetreiber regelmäßig das hybride Kabel-Glasfasernetz, um darüber derzeit 24 Millionen Haushalte zu versorgen. Ein Großteil der Daten passiert in diesem Netz die Glasfaserleitungen, da sie aufgrund von Baumaßnahmen den Backbone realisieren. Somit lassen sich beim Kabelnetz Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich erzielen.

Telefónica – Breitgefächert

Der spanische Mutterkonzern beabsichtigt im Juni die Tochtergesellschaft Telefónica Deutschland von der Frankfurter Börse zu nehmen, im Fachjargon auch “Delisting” genannt. Die Delisting-Vereinbarung zwischen dem Madrider Konzern und O2 sieht vor, dass Madrid die Aktien von O2 für 2,35 Euro je Stück aufkauft.

 

Im Festnetzbereich erzielte der Münchener Netzbetreiber mit Sitz am Georg-Brauchle-Ring ein Umsatzplus von 2,7% gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt betrug der Umsatz im Festnetzsegment 827 Millionen Euro. Ein Grund hierfür ist, dass O2 über den breitesten Technologiemix unter den Netzbetreibern verfügt: DSL, Kabel, Glasfaser und 5G/LTE.

 

Abgesehen vom eigenen Breitbandausbau, kooperiert der Münchener Netzbetreiber mit der Allianz über das Joint-Venture “Unsere Grüne Glasfaser” (UGG). UGG fokussiert sich hauptsächlich auf den ländlichen Raum, indem es Glasfaserleitungen bis in die Häuser (= FTTH) verlegt. Das schnell wachsende Glasfasernetz von UGG ist bei Open-Access-Vereinbarungen beliebt, weshalb die führende Open-Access-Plattform “vitroconnect” Anfang des Jahres 2024 mit UGG eine Partnerschaft eingegangen ist. Dank dem Zugriff auf das Netz der UGG, lässt sich die Zahl der potenziellen TK-Anbieter vervielfachen, was für den Nutzer eines UGG-Anschlusses bedeutet, dass sich dadurch die Auswahl an Produkten und Dienstleistungen vergrößert.

1&1 Versatel: Glasfaser-Ausbau

Der Düsseldorfer Netzbetreiber betreibt eigene Glasfasernetze mit einer Gesamtlänge von über 60.000 Kilometern in ganz Deutschland verstreut, welche im Zuge der eigenen Ausbau-Offensive am Entstehen sind. Mittlerweile sind in über 350 Städten die Glasfaser-Tarife verfügbar. Dadurch kann 1&1 Versatel den Nutzern Glasfasertarife zur Verfügung stellen. Zusätzlich ermöglichen Kooperationen mit anderen Netzbetreibern, unter anderem eine Partnerschaft mit der Deutschen Telekom, den Nutzern Zugang zu einem Glasfasertarif an Orten, wo Versatel über kein eigenes Netz verfügt.

 

Darüber hinaus fokussiert sich der Düsseldorfer Netzbetreiber auf Lösungen für Unternehmen. So kann das Telekommunikations-Unternehmen ganze Gewerbegebiete ans Glasfasernetz anschließen, um darüber Dienste wie Cloud-Computing, Video-Telefonie und Standort-Vernetzung zu realisieren.

Tele Columbus: Mix aus Kabel und Glasfaser

Der in Berlin ansässige Netzbetreiber PYUR verfügt über das zweitgrößte Kabelnetz und setzt ähnlich wie Vodafone auf die Modernisierung des Kabelnetzes, um gigabitähnliche Geschwindigkeiten zu realisieren. Dabei wird der Backbone durch Glasfaser ersetzt. Mithilfe von Signalmodulation (DOCSIS 3.1) lässt sich die Geschwindigkeit der noch vorhandenen Kabelanschlüsse im Gigabitbereich annähern.

 

Daneben modernisiert der Berliner Netzbetreiber die Internetanschlüsse von Wohnungsgenossenschaften. Aktuell erneuert der Berliner Netzbetreiber die Internetanschlüsse der Wohnungen, welche zur wbg Nürnberg gehören, indem die Kabelanschlüsse durch FTTH-Anschlüsse ersetzt werden.

DNS:NET – Vorrangig Glasfaser

DNS:NET operiert überwiegend in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt und verlegt jährlich im Schnitt einige Hundert Kilometer an Glasfaserleitungen. So versorgt der in Berlin ansässige Netzbetreiber über 350 Städte und Gemeinden mit Glasfaser. Aktuell baut der Berliner Netzbetreiber im Landkreis Märkisch-Oderland (Brandenburg) das Glasfasernetz aus. So wurden dort seit Jahresbeginn mehrere Tausend FTTH-Anschlüsse aktiviert.

Deutsche Glasfaser – Fokus aufs Ländliche

Der von der Connect Professional in der Kategorie “Provider Deutschland – Business Internet & Festnetz” als bester Provider für das Jahr 2023 ausgezeichnete Netzbetreiber, fokussiert sich die Deutsche Glasfaser seit Gründung im Jahr 2011 überwiegend auf dem ländlichen Raum. So hat der in NRW ansässige Netzbetreiber bislang ein Drittel der geplanten FTTH-Anschlüsse realisiert, wobei bis 2025 50% der FTTH-Anschlüsse gebaut werden sollen, was einer Zahl von 3 Millionen entspricht. Mehr wie 1,2 Millionen Nutzer haben dort einen Glasfasertarif gebucht.

M-net – Offensive in Bayern

Eigenen Angaben zufolge, investiert der Münchener Netzbetreiber 100 Millionen Euro in den weitflächigen Ausbau von Glasfasernetzen mit Fokus auf Bayern. Hierzu kooperiert der Münchener Lokalpatriot M-net zusammen mit lokalen Stadtwerken, um die Glasfasernetze in München, Augsburg, Nürnberg, Würzburg sowie in ländlichen Gegenden weiter auszubauen.

 

Aktuell arbeitet M-net zusammen mit den Münchener Stadtwerken (SWM) am Glasfaserausbau von München, wobei die Phase 2022 begann und bis 2024 geht. Davon betroffen sind 3.300 Gebäude mit 17.000 Wohneinheiten. Vorrangig werden dort FTTH-Anschlüsse gebaut, um damit Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde zu ermöglichen.

 

Quellen: 1&1, Connect, Deutsche Glasfaser, Deutsche Telekom, DNS:NET, Dslweb, M-net, Ookla, Tele Columbus, Telefónica, UGG, Vodafone
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