Verivox hat in einer Studie den Zustand der Glasfasernetze in Europa verglichen. Das Ergebnis wirft kein gutes Licht auf Deutschland und zeigt, dass man hierzulande den europäischen Nachbarn deutlich hinterher hinkt.
Deutschland nicht mal im Mittelfeld
Das Verbrauchermagazin Verivox hat in einer Studie „Glasfaservergleich für Europa: Deutschland nicht mal im Mittelfeld“ die Glasfasernetze in den europäischen Ländern verglichen. Obwohl der Glasfaserausbau hierzulande in den letzten Jahren immer mehr Schwung aufnimmt, hängt Deutschland im europäischen Vergleich deutlich hinterher. Am Ende reicht es nicht einmal für einen Platz im Mittelfeld.
Im Vergleich mit 15 europäischen Ländern, kommt Deutschland beim Glasfaserausbau gerade einmal auf einen beschmänenden 12. Platz. Dies liegt vor allem daran, dass man hierzulande zu lange an den alten Strukturen wie dem Kupfer- und Kabelnetz festgehalten hat. „In Deutschland wurde sehr lange auf Vectoring und die aufgerüsteten Kabelnetze gesetzt“, sagt Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox. „Das über viele Jahre gut funktionierende Kupfernetz erwies sich rückwirkend als Bürde, weil es Investitionen in neue Technologien weniger dringlich erscheinen ließ.“
Schweden ist Spitzenreiter
Im europäischen Vergleich kann sich Schweden den ersten Platz sichern. Dort basieren gut 30 Prozent der gebuchten Internetanschlüsse bereits auf Glasfaser. Im Vergleich sind es hierzulande gerade einmal 3 Prozent und damit nur etwas mehr als bei den drei Schlusslichtern Großbritannien (1,9 %), Österreich (1,4 %) und Belgien (0,54 %).
Ebenfalls in der Spitzengruppe dabei sind Spanien (25,3 %), Portugal (23,7 %), Finnland (19,5 %) Luxemburg (18,4 %) und Frankreich (18,3 %). „Staaten wie Schweden und Frankreich haben schon vor vielen Jahren Milliarden in den Netzausbau investiert und stufen die Versorgung mit schnellem Internet ausdrücklich als Teil der Grundversorgung ein“, so Theumer. Es gibt also noch einiges nachzuholen. Allerdings liegt dies nicht nur an den Anbietern und der Politik. Auch bei den Kunden muss ein Umdenken stattfinden. Denn laut Schätzungen des Anbieterverbands VATM werden lediglich ein Drittel aller verfügbaren Glasfaseranschlüsse am Ende auch tatsächlich aktiviert und gebucht.
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