:: Glasfaser Router
Passende Router/Modems für Ihren FTTH-Anschluss
Dass für Glasfaserzugänge spezielle Hardware nötig ist, versteht sich sicher von selbst. Schließlich liegen, technisch gesehen, Welten etwa zwischen DSL und FTTH. Je nach Anschlusstyp bzw. Ausbaustandard, sind jedoch Unterschiede zu verzeichnen. Im Folgenden wollen wir zeigen, welche Glasfaser-Router oder Modems jeweils in Frage kommen bzw. von den Anbietern gestellt werden. Außerdem beleuchten wir, was der Einzelhandel sonst zu bieten hat. Ob Ihr PC für Glasfaser überhaupt geeignet bzw. vorbereitet ist, klären wir am Ende dieser Seite. Los gehts!
1. Die Sache mit dem Anschluss …
Drei verschiedene Ausbauformen und Anschlussarten gibt es, wo mehr oder weniger „Glasfaser“ dahintersteckt. Abhängig davon, benötigen Sie einen bestimmten Routertyp. Die Infobox in der rechten Seitenleiste, mit der Überschrift "Unterschied von Glasfaser-Internet zu DSL und VDSL", zeigt eine Grafik, welche die Glasfaserausbau-Arten gegenüberstellt. Bei herkömmlichen VDSL ist schon am Straßenrand (Kabelverzweiger) Schluss mit der „Verglasung“. Hier genügt ein konventioneller, leistungsstarker VDSL-Router, wie etwa die Fritz!Box 7590.FTTH & FTTB: "Echtes" Glasfaserinternet gibts nur, wenn der Anschluss über eines dieser beiden Verfahren angebunden wird. Beim FTTB verlaufen die Glasfaserkabel bis in den Keller eines Ein- oder Mehrfamilienhauses. Dort erfolgt die Terminierung der optischen Leitungen am Hausübergabepunkt (Gf-AP). Dieser speist dann eine oder mehrere Glasfaseranschlussdosen, an welche das Glasfasermodem bzw. der GF-Router angebunden wird. So zumindest die vereinfachte Darstellung. Für mehr Details, werfen Sie am besten einen Blick hier in unser Spezial zum Thema GF-Hausanschluss.
Einige Anbieter, wie die Deutsche Telekom, bauen auch FTTH-Zugänge aus. Dabei werden die fiberoptischen Kabel direkt bis zur Wohnung des Kunden gezogen, ganz ohne Unterbrechung mit Kupferleitungen. Die Glasfaser-Teilnehmeranschlussdose, befindet sich dann direkt in den Kundenräumen. Hier handelt es sich um so eine Art Äquivalent zur alten TAE-Dose. Das Glasfaser-Modem (auch ONT) wiederum, wandelt dann vor Ort die optischen Signale in elektrische zurück.
2. Glasfaser-Router oder Modem?
Auf der oberen Installationsgrafik finden Sie zwei gängige Varianten. Im linken Szenario (noch die Regel) wird ein extra GF-Modem vor den Router geschaltet. Dies liegt daran, dass es noch nicht so viele echte GF-Router gibt. Daher übernimmt das GF-Modem zunächst die "Übersetzung" von optisch zu elektrisch und wird anschließend mit einem herkömmlichen Wifi-Router gekoppelt. Dieser regelt dann die Verteilung an alle genutzten Endgeräte per LAN oder WLAN. Prinzipiell könnte man es auch bei dem Modem belassen, sofern nur 1-2 Endgeräte per LAN mit Internet versorgen werden sollen...
Beispiel: altes Glasfasermodem der Dt. Telekom:
Der elegantere Weg wäre aber natürlich, wenn der Router selbst einen fiberoptischen Eingang besitzt (rechte Seite der Infografik). Dann lässt sich die Vorschaltung eines extra Modems einsparen und somit auch Platz + Strom. Noch hält sich die Auswahl allerdings sehr in Grenzen (siehe wieter unten), so dass die Extra-Modem-Variante zurzeit überwiegt.
GF-Router FritzBox 5530 von AVM mit Fiber-Anschluss links:
3. passende Router für Glasfaserkunden
Unabhängig davon, ob man sich für einen originären GF-Router entscheidet (bzw. vom Anbieter bekommt) oder ein Gerät hinter das GF-Modem schaltet. Das Modell sollte für die leistungsstarken Fiber-Tarife stets den neusten technischen Standards genügen. Konkret bedeutet das: Einerseits stellt er mehrere Gigabit LAN-Ports auf der Rückseite zur Verfügung - am besten mindestens 4 Stück. Zudem muss er mindestens WLAN nach 802.11ac (WIFI 5) oder besser noch dem neusten 802.11ax (WIFI 6) unterstützen. Nur dann kann, bei Tarifen mit über 500 MBit/s, zuverlässig die Leistung im ganzen Haus zur Verfügung gestellt werden. Ältere Modelle, welche nur WLAN N (WIFI 4) oder 100 MBit LAN-Anschlüsse bieten, eigenen sich überhaupt nicht und würden als regelrechte Handbremse wirken.3.1 echte Glasfaser-Router (kein zusätzliches Modem nötig)
Hersteller | Modell | Datentate bis | Support | WLAN bis | verfügbar ab/seit | unsere Wertung | Details |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Arcadyan | Speedbox 4 Smart+ | 2,5 GBit/s | GPON | WIFI 6 | Q1/2021 | 5/5 | *info* |
AVM | Fritz!Box 5590 | 1 GBit/s | AON und GPON | WIFI 6 | Q2/2022 | 5/5 | *info* |
AVM | Fritz!Box 5530 | 1 GBit/s | AON und GPON | WIFI 6 | Q2/2021 | 5/5 | *info* |
AVM | Fritz!Box 5491 | 1 GBit/s | GPON | WIFI 5 | Q3/2019 | 3/5 | *info* |
AVM | FritzBox 5490 | 1 GBit/s | AON (nicht für DE!) | WIFI 5 | Ende 2016 | 2/5 | *info* |
TP-Link | TX-VG1530 | 1 GBit/s | GPON | WIFI 4 | Q3/2018 | 2/5 |
Das war es leider schon! Es gibt zwar noch eine Hand voll anderer Modelle, die aber entweder hierzulande nicht (mehr) verfügbar oder gänzlich veraltet. Etwa der Zyxel FSG2200HNU oder Turris Mod D. Noch ist echtes FTTH eben eher die Ausnahme als die Regel, was sich auch in der Gerätevielfalt niederschlägt.
Tipp 1) Telekom: Speedport Smart 4 Plus
Wie auch bei DSL- oder VDSL-Tarifen, bietet die Telekom zu den Fiber-Tarifen einen speziellen, glasfaser-fähigen Router - den Speedport Smart 4 Plus, Nachfolger des Smart 3. Der "Smart 4 Plus" (nicht die Variante ohne "Plus"!) hat bereits ein GF-Modem integriert und beherrscht darüber hinaus alle anderen wichtigen Festnetzstandards. Also ADSL, VDSL samt (Super-)Vectoring und Gfast. Der Router kann online hier auf www.telekom.de gekauft werden. Allerdings nur in Verbindung mit Abschluss eines Glasfaser-Tarifes. Sonst wird nur die normale (V)DSL-Version "Smart 4" angezeigr. Das Modell ist natürlich für Magenta-TV geeignet. Hier noch die wichtigsten Funktionen und Features des Speedport Smart 4+.
wichtige Eckdaten:
- Router für Downloadraten bis in den Gigabit-Bereich
- GPON Port bis 2.5 GBit
- WLAN mit Unterstützung von 802.11 a/b/g/n/ac und ax auf 2.4 und 5 GHz
- WLAN-Datenrate bis zu 6000 MBit (!)
- 3 hochleistungs Ethernet-LAN-Anschlüsse mit 1 Gigabit
- 1 Gigabit Link LAN-Port
- 2 TAE Ports für Telefone am RJ14 Adapter
- 1 x USB 2.0
- DECT-Basisstation für bis zu 5 Telefone
- intergierte Firewall, WPA2/WPA3
Tipp 2) FritzBox 5530 & 5590
Wer einen anderen Anbieter als die Telekom wählt bzw. keinen Speedport-Router möchte, kann auch auf ein Modell von AVM zurückgreifen. Bei den neusten Versionen handelt es sich um die FritzBox 5530 sowie 5590. Ersterer ist schon für rund 170 € im Handel erhältlich. Die 5590 ist seit Mitte 2022 nun endlich auch verfügbar. Beide sind im Prinzip sehr ähnlich. Die 5590 bietet einen Tick besseres WLAN und mehr Gigabit-LAN Anschlüsse. Zudem ist sie für Tarife mit mehr als 1 GBit/s etwas zukunftssicherer - bis zu 10 GBit/s sind möglich.
wichtige Eckdaten der FritzBox 5530:
- Glasfaseranschlussarten: G-PON-, XGS-PON- oder AON
- WLAN mit Unterstützung von 802.11 a/b/g/n/ac und ax (WIFI 6) auf 2.4 und 5 GHz
- WLAN-Datenrate bis zu 2400 MBit via 5 GHz + 600 MBit via 2.4 GHz
- 2 x Ethernet-LAN-Anschlüsse mit 1 Gigabit
- 1 x Hochleistungs 2,5 Gigabit LAN-Port
- 1 x TAE Ports für Telefone am RJ14 Adapter
- DECT-Basisstation für bis zu 6 Telefone
- intergierte Firewall, WPA2/WPA3
3.2 Modelle zum Nachschalten hinter ein Glasfaser-Modem
Sofern der eigene Glasfaser-Anbieter seinen Kunden noch keinen originären Fiber-Router bereitstellt, benötigt man für sein Heimnetz per LAN oder WLAN einen leistungsstarken Highspeed-Router hinter dem Fibermodem. Folgend stellen wir zunächst die aktuell zwei besten Router für Glasfaseranschlüsse vor, die über keinen eigenen Fiberanschluss verfügen.
AVM Fritzbox 7530ax
Entgegen dem Trend der letzten Jahre bei AVM, zeigte sich die 7590 erstmals wieder mit einem "liegenden" Designkonzept, welches sich auch bei der neueren 7530ax wiederfindet. Bis zur 7580 dominierte noch die rechteckig, stehende Formsprache. Das Gerät stellt vier Gigabit-LAN-Ports zur Verfügung. Ein Highlight der 7530 ist ohne Frage das WLAN-Modul, welches dank Multi-User MIMO und 802.11ax Standard bis zu 1800 MBit/s im 5 GHz Band + 600 MBit auf 2.4 GHz (brutto) liefern kann. Bei den Breitbandstandards beherrscht das Gerät erstmals das neue Supervectoring. DSL und VDSL sind natürlich ebenfalls möglich. Der ideale Router für Glasfaserkunden ist für ca. 170 Euro erhältlich, wie hier bei Amazon.
FritzBox 7530 | Bild: AVM
Sie haben noch einen Router entdeckt?
Dann immer her damit. Wir freuen uns über Ihre Zuschriften und Tipps!
4. Vorsicht Technik-Falle
Es gibt ältere Modelle, wie die FritzBox 5490, welche nur für aktive Glasfaseranschlüsse (AON) konzipiert, die hierzulande eher selten verbaut werden (dafür in Österreich). Deutsche Kunden benötigen meist Router, die passive Zugänge (GPON) unterstützen. Doch auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel, wie z.B. die Berliner ediscom welche nur auf AON-Anschlüsse setzt. Die Paradedisziplin ist, wie schon dargelegt, wenn das Router-Endgerät selbst schon über einen Fiber-Anschluss samt Modem verfügt und man sich ein Drittgerät sparen kann. Glücklicher Weise gibt es langsam eine wachsende Auswahl an Geräten, wenn auch die Auswahl noch deutlich unter zehn liegt. Folgend haben wir für Sie die vielversprechendsten Modelle herausgesucht. Unser Tipp: Die FritzBox 5590 von AVM! Hier zunächst eine Übersicht der (bald) verfügbaren Glasfaser-Router in Deutschland:5. PC und Laptop startklar für FTTH / FTTB?
Nicht nur der Router muss für Glasfaser-Internet geeignet sein. Auch Ihr PC, Tablet bzw. Laptop sollte bestimmte Kriterien erfüllen. Ansonsten surfen Sie im schlimmsten Fall mit fest angezogener Handbremse und zahlen für eine Leistung, die gar nicht genutzt werden kann. Glücklicher Weise kosten die meisten Maßnahmen nicht viel. Meist reicht schon der Kauf einer neuen Netzwerkkarte samt LAN-Kabel, für 15-30 Euro. So heißt es lange Zeit in den AGB der Dt. Telekom, dass die zu erzielbare Datenrate auch vom "[...] vom Kunden verwendeten Endgeräten (Router, PC inkl. dessen Betriebssystem und sonstige eingesetzte Software) [...] abhängt.Hier eine kurze Checkliste für Ihren PC:
- Netzwerkkarte oder On-Board-Anschluss (Hauptplatine) ist gigabitfähig
- es ist demnach mindestens 1 Gigabit-LAN-Port vorhanden und frei,
- Anbindung aller LAN-Geräte mit Kabeln >= CAT.6
- WLAN: alle Endgeräte inkl. Router sollten mindestens WLAN-AC (WIFI 5)
unterstützten | Ideal ist "WLAN-AX" (WIFI 6), - möglichst Windows 10 (wenigstens Windows 7, auch wenn veraltet),
- möglichst mindestens Dual-Core CPU nicht älter als 2010
- möglichst mindestens 4-8 GB-RAM oder höher,
- möglichst aktuelle Windows-Updates und aktuelle Treiber installiert,
- und natürlich der passende Glasfaser-Router
Dann sollte Ihr System zumindest halbwegs für die hohen Datenraten gerüstet sein. Prinzipiell sollte der Computer aber nicht älter als 5 Jahre sein. Konsultieren Sie am besten noch einmal den Hardwarehändler Ihres Vertrauens, falls Sie sich nicht ganz sicher sind.