Nov. 2024: Dort wo das Glasfaser-Netz (FTTH) für Privatkunden schon vollständig erschlossen wurde, haben Verbraucher Zugang zu den schnellsten Internet-Tarifen überhaupt. Und das trifft mittlerweile auf gut 12.7 Millionen Haushalte zu! FTTH bietet Datenübertragungsraten der Superlative. Bis 2000 Megabit pro Sekunde werden aktuell z.B. von der Dt. Telekom und einigen anderen Providern offeriert. In wenigen Jahren könnten die Zugänge aber durchaus noch einmal 2-3 so schnell werden, denn die Glasfasertechnik kann theoretisch weit, weit mehr Datenmengen stemmen. Derartige Geschwindigkeiten eröffnen viele Vorteile und neue Anwendungen. Doch noch ist Glasfaser-Internet in Reinform (FTTH) nur sporadisch verfügbar. Für den Löwenanteil beim Ausbau der Verfügbarkeit, zeichnet sich bis jetzt die Deutsche Telekom verantwortlich. In etlichen Städten und Gemeinden stehen die Netze schon bereit. Aber auch regionale Versorger erschließen immer mehr Gebiete mit der Breitbandtechnik von morgen.
Die folgende Karte zeigt, wo Glasfaser-Internet schon verfügbar ist bzw. ausgebaut wird. Ebenso sind Städte eingezeichnet bei denen der Entschluss über den Ausbau noch nicht endgültig geklärt ist. Neben der Dt. Telekom, sind noch einige regionale Anbieter mit verzeichnet. Zudem bietet auch 1&1 Glasfaser-Internet. Allerdings macht der Anbieter leider keine genauen Angaben dazu, wo die Tarife schon bestellt werden können. Daher wird 1&1 auch nicht in der Karte abgebildet. Auch sämtliche Lokalprovider können aufgrund der Vielzahl hier nicht berücksichtigt werden. Mehr zu lokalen Providern hier. Relativ neu seit 2020 sind zudem Vodafone und O2. Beide Unternehmen bauen in einer Hand voll Landkreisen ebenfalls ein FTTH-Netz auf, wie wir hier in unserem Vodafone Glasfaser-Spezial zeigen bzw. hier zu O2.
Apell: Die Karte lebt auch von Ihrer Mithilfe, wenn z.B. in Ihrem Ort Glasfaser von einem lokalen Versorger verfügbar ist oder einen Fehler entdeckt haben, schreiben Sie uns!
Die Karte erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ziel ist einen Überblick zur Verfügbarkeit von FTTH bzw. FTTB in Deutschland zu vermitteln. Testen Sie in jedem Fall direkt bei Ihrem regional verfügbaren Anbieter erneut, um ein valides Ergebnis über mögliche Breitband-Tarife zu erhalten. Vielerorts sind nämlich ähnliche schnelle Alternativen zu Glasfaser bereits erhältlich.
Sollte der Status bei Ihnen noch negativ sein, empfehlen wir unseren Ratgeber zu Alternativen. Es gibt heute etliche andere Möglichkeiten, um in den Genuss hoher Datenübertragungsraten von 50, 100, 500 oder sogar 1000 MBit zu gelangen. Tipp: Testen Sie zudem auf jeden Fall Ihre individuelle Breitband-Verfügbarkeit noch einmal direkt beim Anbieter. Zum Beispiel hier bei der Deutschen Telekom, bei Vodafone, O2, 1und1, der Deutschen Glasfaser, sowie Vodafone (Kabel-Internet).
Über die "MagentaZuhause"-Tarife, wahlweise mit Magenta-TV, bietet die Telekom hier unter www.telekom.de/glasfaser die schnellen FTTH-Angebote als Option. Ein Verfügbarkeitscheck kann dort für VDSL oder Glasfaser ebenfalls durchgeführt werden.
Wie schon angedeutet, arbeitet insbesondere die Deutsche Telekom am Netz der neuesten Generation. Nach intensiven Erfolgen im Zeitraum 2011-2015, wurde es bis 2020 recht ruhig um den Ausbau per FTTH. Angeblich war die Nachfrage in erschlossenen Gebieten zu gering. Aktuell gibt es Glasfaserinternet im Netz der Bonner in rund 200 Städten. Der Konzern erreicht selbst in etwa 9.1 Millionen Haushalte. Bundesweit, also über alle Provider gesehen, beträgt die Reichweite zurzeit ca. 25 Prozent, was in absoluten Zahlen 12.7 Mio. Haushalte bedeutet. Davon haben allerdings nur etwa 47 Prozent das Angebot einer Glasfaser-Flatrate bisher wahrgenommen. Dennoch: Monatlich kommen neue Städte und Gemeinden dazu. Wo, darüber berichten wir hier regelmäßig im Newsbereich.
Ende 2020 kündigte die Dt. Telekom aber an, von 2021 den FTTH-Ausbau wieder deutlich zu intensivieren. Bis 2030 plane man nun nichts weniger als die flächendeckende Versorgung. Daher müssten jährlich nun zwischen 2-4 Mio. Haushalte neu erschlossen werden! Dass die Zeit drängt, zeigte bereits im Jahr 2017 eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, der zufolge Deutschland im OECD-Vergleich den vorvorletzten Platz beim Glasfaserausbau belegt! Dieser Negativtrend würde dann weiter verstärkt und Deutschland verliert endgültig den internationalen Anschluss in Punkto Glasfaser-Internetausbau. Etwas mehr Hoffnung macht da allerdings die neuste VATM-Studie von Mitte 2020.
Fakt ist: Entweder, es wird mehr investiert oder über den Weg von Kooperationen kann eine Temposteigerung beim Ausbau erreicht werden. Letzteres zeichnete sich vor einigen Jahren ab, als die Telekom z.B. eine Partnerschaft mit der Wohnungsgesellschaft Deutsche Annington bekannt gab. 2020 kündigten zudem Vodafone und Dt. Telekom eine neue Partnerschaft an. Zudem gibt es immer wieder Ansätze zur Zusammenarbeit mit lokalen Energieversorgern und kleineren Breitbandgesellschaften. Wir erwarten in Zukunft weitere derartige Joint-Ventures. Doch egal wie, die Erweiterung der Glasfasernetze ist extrem kostspielig. Eine Studie bezifferte einst die Kosten für eine bundesweite, flächendeckende Verfügbarkeit auf 80 Milliarden Euro. Das Unterfangen „Giga-Netz“, kann also auch auf Sicht von einem 8-10 Jahres-Zeithorizont nur mit vereinten Kräften, Steuer-Fördergeldern und regionalen Bestrebungen kleinerer Breitbandgesellschaften glücken.
Installation eines Micro-DSLAM im Keller | FTTB | Bild: netcologne