Glasfaser: Was ist das?
Was versteht man darunter & welche Anwendungen gibt es?
In den Medien hört man immer öfter vom Begriff “Glasfaser“ oder "FTTH". Wir zeigen, was die Technik für Verbraucher für Bedeutung hat und welcher Nutzen davon ausgeht.
Was bedeutet "Glasfaser"?

Der umgangssprachliche Begriff kann im Alltag zwei verschiedene Bedeutungen haben. Zunächst einmal handelt es sich um eine (1) Breitbandanschlussart mit der Verbraucherhaushalte besonders schnelle Internetzugänge von 1 GBit erhalten können. Andererseits könnsogenannten (2) Lichtwellenleiter (LWL) bzw. Lichtleitkabel (LLK) gemeint sein...
1. Internetzugang
Bei Lichtwellenleitern können die Signale fast ohne Verlust auch über größere Streckung transportiert werden. Das macht fiberoptische Kabel ideal für den Breitbandausbau. Einziger Nachteil: Es müssen fast überall komplett neue Leitungen gelegt werden, was den Ausbau sehr teuer und aufwendig macht. Obwohl hierzulande schon seit über 15 Jahren am Glasfasernetz gebaut wird, liegt daher die Abdeckung bisher auch kaum über 27 Prozent. Mehr dazu hier. Immerhin sollen die meisten Haushalte bis 2030 erschlossen werden, so die Pläne der Bundesregierung. Allerdings wurden diese in der Vergangenheit schon mehrfach gerissen. Etwas Skepsis ist also angesagt. Einen Zeithorizont bis 2035 halten wir aber für machbar!
Glasfaser ist also eine moderne Technologie, bei der die Datenübertragung in Form von Lichtimpulsen über optische Leiter (Glasfaserkabel) erfolgt. Dadurch sind besonders hohe Geschwindigkeiten möglich.
1.1 Vorteile
Ein elementarer Vorteil bei Glasfaser (auch FTTH genannt) ist, neben der höheren Reichweite, die enorme Geschwindigkeit, mit der Daten transportiert werden können. Aktuell werden Tarife mit 5GBit für Privatkunden angeboten. Rein technisch gesehen kann man über GF aber durchaus auch 10.000 MBit/s (10 GBit/s) oder mehr erzielen (XG-PON). Neue Standards wie NG-PON2 schaffen sogar in Spezialumgebungen schon 40 GBit/s. Zum Vergleich: VDSL ist 50-250 MBit schnell, DSL nur maximal 16 MBit. Zukünftig sind also noch weit schnellere Zugänge machbar.
1.2 Anbieter und Kosten: Wer bietet solche Internetanschlüsse?
Es gibt in Deutschland über ein Dutzend verschiedener Anbieter, wovon aber nur 3-4 ein bundesweites Netz betreiben. Überwiegend handelt es sich also um Lokal- bzw. Regionalanbieter. Je nach Datenrate (100-2000 MBit), schwanken die Preise für eine Doppelflat ungefähr zwischen 40 und 100 € monatlich. Alle wichtigen Angebote können Sie hier vergleichen.
1.3 DSL geht, Fiber kommt
Die Tage der alten DSL- und VDSL-Internetanschlüsse über das antiquierte Kupfer-Telefonnetz, sind hingegen gezählt. In den nächsten Jahren werden Stück für Stück Regionen auf moderne Glasfasertechnik umgestellt. Natürlich nicht von heute auf morgen. Was aber Kunden heute schon zum Wechsel wissen, erfahren Sie hier. Soviel vorweg: Lassen Sie sich nicht von unseriösen Glasfaser-Vertretern unter Druck setzen. Einen Zwangswechsel wird es nicht geben...2. Lichtwellenleiter
Glasfaserkabel leiten, im Unterschied zu herkömmlichen metallischen Kabeln, keinen Strom, sondern schlicht und einfach Licht. Die physikalischen Eigenschaften der Kabel transportieren das eingespeißte Licht über Reflektionen nahezu mit Lichtgeschwindigkeit von A nach B. Die feinen Äderchen haben meist einen Durchmesser von unter 1 Millimeter und bestehen aus Quarzglas (daher der Name) oder Kunststoff (Regelfall).

Ein Vorteil gegenüber Kupferkabel ist die deutlich höhere Reichweite ohne merkliche Störungen oder Verluste, wenn darüber Signale transportiert werden sollen. Im alten Festnetz kommen z.B. feine Kupferäderchen zum Einsatz. Je länger die Strecke ist, desto schlechter wird das ankommende Signal. Daher sinkt bei (V)DSL-Zugängen auch die erzielbare Datenübertragungsrate, je weiter man vom Verteiler weg wohnt. Hinzu kommen noch weitere negative Effekte, welche stromleitende Kabel mit sich bringen, wie Rauschen oder Übersprechen.

Weiterführendes
» Glasfaser Alternativen» FTTH Tarife vergleichen
» So richten Sie ihren Glasfaseranschluss richtig ein
» Wie zuverlässig bzw. auffallsicher sind diese Anschlüsse?