:: Ausbau von Glasfaser-Internet: Stand, Ziele und Hürden
Der Weg in die gläserne Zukunft und somit ins Gigabitzeitalter ist nicht mehr abzuwenden. Allerdings scheint Deutschland den weltweiten Trend mal wieder gründlich zu verschlafen. Doch spätestens seit 2021 ist Besserung in Sicht! Im Folgenden wollen wir zeigen, wie der aktuelle Stand ist, wo Glasfaser-Internet hierzulande schon bestellt werden kann und wo es bald ausgebaut wird. Mittlerweile können sich die ersten Erfolge bereits sehen lassen!
1. Ausbau in Deutschland sowie im EU-Vergleich
Obwohl Experten praktisch unstrittig in den Glasfaser-Netzen die Zukunft der Datenübertragung sehen, gibt Deutschland im internationalen Vergleich nach wie vor kein gutes Bild ab. Gemäß des Rankingvergleichs vom „FTTH-Council“ von Ende 2021, rangierte die Bundesrepublik in der weltweiten Betrachtung damals nur auf Platz 34 bzw. 6,3 Prozent. Und das bereits in der "Bummel-Gruppe" mit eine Penetrationsrate unter 25 Prozent. Vor uns liegen nun sogar teils Drittewelt Länder wie Peru, Jordanien, Jamaika oder die armen Phillipinen! Damit verschlechterte sich die Situation im europaweiten Vergleich sogar abermals deutlich.
Globales Ranking beim FTTH-Ausbau in der Gruppe unter 25 Prozent Quote:
Glaubt man anderen Zahlen, hat sich das Bild im Jahr 2021/2022 zumindest noch deutlich gebessert. Gemäß des letzten TK-Marktstudie 2021 (4. Quartal) von VATM, liegt die Glasfaserqoute etwas höher. Darin wird die Zahl der FTTH-Anschlüsse auf 7,5 Mio. beziffert, wovon 2,5 Mio. (33 %) aktiv sind [Quelle S.13].
Noch optimistischer zeichnet es die Ende 2022 veröffentlichte BREKO Marktstudie. Dieser zufolge liege die Quote nun schon bei 26 Prozent bzw. 12,7 Millionen Haushalten. Wieso die BREKO-Zahlen soviel höher liegen wie die letzte VATM-Marktstudie erschließt uns leider nicht ganz. Es kommt zumindest immer darauf an, ob man FTTH und FTTB zusammenzählt.
2. Prognosen und Pläne schüren Hoffnung
Eine Studie des FTTH-Councils von 2019 beinhaltete auch eine sehr ermutigende Prognose für das Jahr 2026. Demnach könnte Deutschland das Bild sogar noch drehen, auch wenn dies erst einmal auf Blick in die Vergangenheit sehr unwahrscheinlich wirkt! Die Experten gehen für Deutschland in dem Zeitraum von einem extremen Wachstum bei der Zahl der Glasfaser-Kunden von 2 auf 25 Mio. aus – das entspricht einer Steigerung von satten 1757 Prozent. Nur für Großbritannien (ebenfalls Nachzügler) soll das Wachstum mit 3000 Prozent noch höher liegen. Ähnlich optimistisch bei den angebundenen Häusern. Hier wird ein Sprung von aktuell 6 auf 34 Mio. prognostiziert. Sollte dies eintreffen, würde sich die Anzahl der FTTH-Haushalte von rund 5 % auf 59 Prozent erhöhen[1].
Die Prognose deckt sich erstaunlicher Weise auch mit der Ansage der Deutschen Telekom, welche Ende 2020 für die kommenden Jahre eine enorme Intensivierung der Ausbaubemühungen bekannt gab. 2030 wolle man sogar alle Haushalte mit Glasfaser erreichen. Diese Zahl entspricht auch dem Ziel der Bundesregierung (welche aber bisher stets verfehlt wurden). Nach anfänglichen Problemen, könnte also zumindest bald neuer Schwung in den hiesigen Fibermarkt kommen!
3. Kabel stellt heute die meisten Gigabitanschlüsse und nicht FTTH
Gemessen an der Anzahl der gigabitfähigen Internetzugänge, steht Deutschland allerdings sogar recht gut da. Denn nicht nur über FTTH können vierstellige Übertragungsraten bereitgestellt werden, sondern auch über die Kabelnetze - genauer gesagt Hybrid-Netze aus Glasfaser und Koaxial. Die Kabelprovider stellen daher hierzulande die meisten Giga-Anschlüsse (~ 50 Prozent [VATM]). Das bringt immerhin die Deutsche Telekom immer mehr unter Druck und wird so zu mehr Investitionen in die Fiberinfrastrukturen gedrängt.
Insgesamt beziffert eine Studie von VATM (Ende 2021) die Zahl der gigabitfähigen Anschlüsse auf stattliche 27,5 Millionen. Der überwiegende Teil geht aber auf das Konto eben der Kabelbetreiber. Allein Vodafone stellte zu dem Zeitpunkt gut 22 Millionen davon über sein Kabelnetz bereit. Demnach zeichnet sich die Dt. Telekom hierzulande gerade mal für rund 7 Prozent dieser Anschlüsse verantwortlich.
Des Weiteren wird seit Mitte 2019 der LTE-Nachfolger "5G" (www.5g-anbieter.info) ausgebaut. 5G-Mobilfunkmasten können aber ohne leistungsstarke Glasfaseranbindungen die versprochenen Leistungen jenseits der Gigabitgrenze nicht bieten, so dass wieder ein gewichtiges Argument für mehr Infrastrukturen gegeben ist.
4. aktueller FTTH-Ausbaustand Deutschlands in Zahlen
Momentan (Mitte 2024) können hierzulande rund 12.7 Millionen Haushalte auf "echtes" Glasfaserinternet zugreifen. Echt bedeutet dabei die Ausbauweise, wo die Fiberleitungen direkt bis zum Haus oder Modem des Endkunden führen, also FTTH bzw. FTTB. In Prozentpunkten ausgedrückt bedeutet das eine Abdeckung von gerade mal 25-26 Prozent. Zum Vergleich: VDSL (FTTC) ist zurzeit schon für rund 86 Prozent der Haushalte verfügbar.
4.1 Ausbau verlangsamte sich temporär
Nach einigen Jahren, wo die Telekom den Fiberausbau richtig intensiv anging, stockte es seit spätestens 2015 ziemlich. Der Konzern selbst gab an, dass in vielen Regionen das Interesse an den schnellen Anschlüssen relativ gering ausfiel. Bis 2020 setzen die Bonner vor allem auf den Ausbau über Brückentechniken, wie Hybrid oder VDSL-Vectoring. Zwar geht tendenziell damit auch eine Erhöhung des Glasfaseranteils einher, jedoch rückt dieser immer langsamer bis zum Endkunden. Über aktuelle neue Ausbauerfolge, berichten wir übrigens regelmäßig hier im Blog.
Telekom präferiert nach wie vor Ausbau mit VDSL + Vectoring (FTTC)
5. Ausbau nach Anbietern
Folgend wollen wir je noch einen kurzen Blick auf die einzelnen Unternehmen am deutschen Markt werfen, welche sich für die Erschließung des neuen Netzes maßgeblich verantwortlich zeigen.
5.1 Deutsche Telekom
In der bundesweiten Betrachtung nimmt, neben den Kabelnetzanbietern, seit 2011 die Deutsche Telekom eine entscheidende Rolle ein. Am 13.08.2012 startete die Telekom FTTH erstmals offiziell in den ersten 12 Städten Deutschlands. Nachdem diese zunächst weiter recht übersichtlich blieb, kamen 2013 und 2014 etliche Neulinge hinzu. Vor allem Städte, in denen der Ausbau zunächst unsicher war oder wo die Arbeiten noch im Gange waren. Mitte 2024 zählten wir immerhin schon über 80 Städte, in denen FTTH verfügbar war. Hinzu kommen hunderte kleine Städte und Gemeinden. Oft sind allerdings zunächst nur bestimmte Stadtteile erschlossen und nicht die kompletten Citygebiete. Im Einzelnen handelt es sich dabei (unter anderem) um:
Stadt | Vorwahl | Stadt | Vorwahl |
---|---|---|---|
Brühl/Baden | 06202 | Neu-Isenburg | 06102 |
Region Bauzen | 03591 | ||
Hannover | 0511 | Offenburg | 0781 |
Bonn | 0228 | Ditzingen | 07152 |
Bornheim | 02227 & 02236 | Gemmrigheim | 07143 |
Eschborn | 06196 & 06173 | Korntal-Münchingen | 0711 |
Belm | 05406 | Holzgerlingen | 07031 |
Backnang | 07191 | Ostfildern | 07158 |
Hildesheim | 05121 | Plochingen | 07153 |
Gerlingen | 07156 | Steinheim an der Murr | 07144 |
Winnenden | 07195 | Steyerberg | 05764 |
Allmersbach im Tal | 07191 | Stuttgart | 0711 |
Bad Canstatt | 0711 | Wendlingen am Neckar | 07024 |
Bempflingen | 07123 | Bad Staffelstein | 09573 |
Bornheim | 02222 & 02227 | Ditzingen | 07152 |
Deggingen | 07334 | Ertingen | 07371 |
Fellbach | 0711 | Fuldabrück | 0561 |
Hildburghausen | 03685 | Lichtenwald | 07153 |
Plettenberg | 02391 | Sarstedt | 05066 |
Sonthofen | 08321 | Münklingen | 0733 |
Lüdinghausen | 02591 | Kirchweyhe | 04203 |
Delmenhorst | 04221 | Georgsmarien-Hütte | 05401 |
Tostedt | 04182 | Oldenburg | 0441 |
Achim | 04202 | Bremen | 0421 |
Ingolstadt | 0841 | Potsdam | 0331 |
Bremershafen | 0471 | Emstedtten | 02572 |
Kornwestheim | 07154 | Rastatt | 07222 |
Mettmann | 02104 | Stade | 04141 |
Hennigsdorf | 03302 | Bergneustadt | 02261 |
Amberg | 09621 | Braunschweig | 0531 |
Aschaffenburg | 06021 | Frankenthal | 06233 |
Freising | 08161 | Fürstenfeldbruck | 08141 |
Friedrichsdorf | 06175 | Gummersbach | 02261 |
Kempten | 0831 | Kiel | 0431 |
Koblenz | 0261 | Lörrach | 07621 |
Oberursel | 06171 | Bad Homburg | 06172 |
Berlin | 030 + diverse | Magdeburg Südenburg | 0391 |
Chemnitz | 0371 | Bad Dürrenberg | 03462 |
Halle | 0345 | Eisenhüttenstadt | 03364 |
Dresden | diverse | Leipzig-Großzschocher | 0341 |
Cloppenburg | 04471 | Leipzig-Markleeberg | 034299 |
Görlitz | 03581 | Magdeburg | 0391 |
Wer hier wohnt, hat gute Chancen die neuen Angebote bereits bzw. bald nutzen zu können. Alle aktuellen Infos zum Glasfaserausbau der Dt. Telekom und die Entwicklung des Netzes im Zeitverlauf, haben wir übrigens hier ausführlich nochmal zusammengefasst.
5.2 United Internet (1und1) als neuer Akteur
Seit Anfang 2020 bietet nun auch 1&1 eigene Glasfaser-Tarife auf Basis eines eigenen Netzes. Genauer gesagt stammt die Infrastruktur nicht aus eigenen Ausbaubemühungen, sondern aus der Übernahme des einstigen Anbieters „Versatel“, welches ein Fiber-Netz betrieb. Zudem kooperiert 1&1 mit regionalen Unternehmen beim Vertrieb der Gigabitzugänge. Mitte 2023 verwies das Unternehmen auf ein Fibernetz mit der Länge von immerhin 60.000 Kilometern in 350 Städten!
Die Investition dürfte sich doppelt auszahlen, schließlich baut man intensiv am eigen 5G-Mobilfunknetz, dessen Masten auch angebunden werden müssen. Und hier ist Glasfaser natürlich die erste Wahl...
5.3 Vodafone & O2 starten ebenfalls FTTH-Ausbau
Die Düsseldorfer betreiben zunächst einmal Deutschlands größtes Kabelnetz - gewachsen durch die Übernahme von Kabel-Deutschland und Unitymedia. Seit 2020 investiert auch Vodafone verstärkt in FTTH. Das Unternehmen, was sonst eher für sein starkes Kabelnetz bekannt ist, hat also auch die Notwendigkeit zur Stärkung des Zukunftsnetztes erkannt. Erste Regionen werden seit Q1/2020 langsam ausgebaut oder sind bereits erschlossen. Mehr dazu erfahren Sie hier in unserem, Vodafone Glasfaser-Spezial. Im Herbst des gleichen Jahres machte auch O2 von sich reden, indem man ebenfalls Pläne für ein eigenes Netz veröffentlichte. Mehr dazu hier.
5.4 regionale Unternehmen
Neben der Deutschen Telekom, gibt es noch Glasfasernetze kleinerer, regionaler Anbieter. Zu diesen gehört z.B. die M-net, welche maßgeblich in Bayern agiert, Netcologne, wilhelm.tel und die "Deutsche Glasfaser". Zum Teil investieren diese Unternehmen schon seit Jahren in den Glasfaserausbau und haben rechtzeitig die fehlende Zukunftsfähigkeit von DSL erkannt. Eine Übersicht regionaler Glasfaser-Tarife finden Sie hier.
6. hemmende Faktoren für den FTTH/B Ausbau
Es gibt eine Reihe von Ausbauhemmnissen, die tendenziell verhindern, dass FTTH/B sich nicht (noch) schneller durchsetzt. Zunächst einen wären da natürlich die seit jeher horrenden Kosten im Vergleich zu anderen Techniken. Denn statt auf die schon bestehenden Telefonleitungen, die bisher für DSL/VDSL genutzt wurden, müssen komplett neue Leitungen gezogen oder vergraben werden. Hinzu kommt, dass die älteren auf kupferbasierte Breitbandtechniken durch technischen Fortschritt nochmals deutlich schneller geworden sind. Statt nur 16 MBit via ADSL, sind über VDSL Super-Vectoring auch ohne Glasfaser 50-250 MBit/s möglich. Auf kurze Distanzen per G.fast sogar 1 GBit/s. Das verzögerte temporär die Notwendigkeit für einen raschen Ausbau. Aber auch massiv leistungsfähigere Kabelnetze auf Basis von DOCSIS 3.1 oder 4.0 bieten heute Gigabitdatenraten.
Seit 2020 konkurriert gerade außerhalb der Städte zudem der LTE-Nachfolger 5G mit FTTH. Über kostengünstigen Mobilfunk können Millionen Haushalte mit ähnlich hohen Leistungen kostengünstig erschlossen werden. Allerdings gibt es hier auch einige Nachteile, wie eine etwas schlechtere Zuverlässigkeit. Zudem bieten längst nicht alle Funktarife unlimitiertes Datenvolumen und wenn, dann nur zu deutlich höheren Preisen. Gesteigerte Ausbaukosten, im Vergleich zu Funktechniken wie 5G oder Fixed wireless acess, sind also ebenfalls Gründe, worum sich der Fiber-Ausbau verzögern kann.
Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass längst noch nicht jeder auch Datenraten über 500 MBit benötigt. Daher ist sicher auch die Annahmequote mit ca. 50 Prozent noch eher gering. Viele Kunden sehen schlicht (zu Recht) noch nicht genügen Anwendungsmöglichkeiten für derart hohe Geschwindigkeiten. Es bedarf also noch neue, interessante Applikationen, damit die breite Masse Gigabitzugänge auch nachfragt. Etwa 8K Videostreaming…
6.1 Kosten im Detail: Der Glasfaser-Ausbau verschlingt Milliarden
Die Erschließung neuer Regionen muss also unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gut geplant werden. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass vorzugsweise nur dicht besiedelte, dynamische Regionen mit Glasfaser-Internet ausgebaut werden. Ein deutschlandweiter Rollout in den nächsten Jahren, ist äußerst unwahrscheinlich. Schätzungen des „Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur“ zufolge, würde der bundesweite Glasfaserausbau um die 80 Milliarden Euro kosten! Eine Zahl, welche 2017 abermals bestätigt wurde. Ein Grund, warum die Telekom auch Partner im Netzausbau sucht, wie etwa Energieversorger. Synergien ergeben sich z.B. dadurch, dass regionale Stadtwerke die passiven Netze ausbauen. Telekommunikationsunternehmen zahlen für die Nutzung Miete, binden diese an das Kernnetz an und schnüren Endkundenprodukte. Zudem wird eine wirtschaftliche Erschließung aller Regionen weiterhin nicht ohne einen breiten Technologiemix möglich sein. Also neben FTTH auch Brückentechniken, wie VDSL, VDSL-Vectoring, G.fast oder LTE/5G-Funk.
6.2 teils scheitert der Ausbau auch mangels Interesse …
Bedingt durch die erheblichen Ausbaukosten, lohnt die Investition in Glasfasernetze für die Telekom nur, wenn genügend Verbraucher Nachfrage bekunden. Daher sammelte der Konzern im Vorfeld nicht selten zunächst erst einmal Vorverträge. Nur ab einer bestimmten Quantität begannen dann die vorgesehenen Tiefbau- und Umbauarbeiten. Je nach Stadt, schwankte diese zwischen einigen hundert und knapp 5000 nötigen Vorbestellungen. Meist konnte die nötige Anzahl erreicht werden. In drei Städten scheiterte der Ausbau an diesem Punkt schon in der Vergangenheit. Und zwar in Münster, Erlangen und Bremerhaven. Auch Vodafone prüft bei seinen FTTH-Plänen stehts das Interesse per Vorregistierung.
7. Notwendigkeit für das Netz
Trotz notwendiger Milliardeninvestitionen, ist für Deutschland langfristig ein gut ausgebautes Glasfasernetz unumgänglich. Da sind sich eigentlich alle Experten und die Politik (trotz geringen Handlungsdrucks) einig. Es bildet nicht nur die Basis für schnelle Glasfaser-Flatrates, sondern ist Voraussetzung für einen diversifizierten Breitbandmix. Denn überall dort, wo sich der Ausbau von breitflächigen Glasfasernetzen nicht lohnt, also auf dem Land etwa, sind Alternativen nötig.
Die Basis für so schnelle Funkanbindungen wiederum, schaffen nur per Glasfaser an das Kernnetz angebundene Sendemasten. Gleichsam wird die Relevanz intelligenter Hochleistungsnetze für den Wirtschaftsstandort Deutschland stetig seitens der Industrie betont. Ein weiterer Abfall im internationalen Vergleich (siehe oben) hätte langfristig verehrende Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit. Vor diesem Hintergrund erscheinen selbst zweistellige Milliardensummen als verkraftbar. Allerdings kann diese Last nicht maßgeblich einem Unternehmen (z.B. Dt. Telekom) aufgebürdet werden, soviel scheint klar.
8. Perspektiven
Nach einer längeren Phase wo es kaum Fortschritte gab, erwarten wir und einige Experten (siehe Punkt 1) in den kommenden 5-10 Jahren eine Wiederbelebung des Glasfaserausbaus - nicht nur in Deutschland, sondern EU-weit. Der stetig steigende Netzverkehr macht dies eigentlich auch alternativlos. Befeuert werden könnten die Bestrebungen zusätzlich durch das stetig wachsende 5G-Netz, was nach Masten mit Fiberanbindungen geradezu verlangt. Selbst die Dt. Telekom will bis 2030 FTTH/B praktisch flächendeckend anbieten können. Der Wettbewerb sollte dadurch erneut entfacht werden und zu einem kleinen Wettrennen um die besten Netze führen...
Nur das Interesse der Deutschen Verbraucher an Highspeed-Internet per Glasfaser hält sich bis dato noch in Grenzen. Wahrscheinlich auch weil, bis auf IPTV und Streamingdienste wie Netflix, noch kaum relevante Anwendungen seitens der Provider angeboten werden. In vielen Haushalten verrichten noch Internetzugänge mit deutlich weniger als 50 MBit ihre Dienste. Zumeist ohne merklichen Nachteil seitens der Nutzer. Erst wenn es "Killerapplikationen" gibt, die 200 oder gar 1000 MBit voraussetzen, dürfe auch die Nachfrageseite anfachen.
Quellen:
[1] FTTH Council Europe - Forecast for EUROPE 2020-2026
+ VATM; BREKO; Deutsche Telekom