Kein Glasfaser verfügbar?
Mögliche Gründe, Ursachen und alternative Möglichkeiten
Leider dürfte diese Diagnose in Deutschland noch der Standard als eine Ausnahme sein. Denn die Verfügbarkeit von Glasfaser-Internet ist bis dato nur in sehr wenigen Städte und Regionen gegeben. Mitte 2024 lag die Quote jedenfalls noch bei unter 14 Prozent. Der Ausbau wird sich unserer Meinung nach aber wieder deutlich beschleunigen. So kündigte z.B. die Deutsche Telekom Ende 2020 einen enormen Ausbau-Turbo für die nächsten 10 Jahre an! Vor 2025 sind aber kaum FTTH-Quoten von über 25 Prozent zu erwarten.
Glücklicher Weise gibt immer mehr Alternativen, die ähnliche Leistung versprechen und signifikant besser verfügbar sind. Und das bei deutlich geringeren Kosten! Der Konkurrenzdruck nimmt daher für klassische Festnetz-Breitbandbetreiber enorm zu. Vodafone und die Deutsche Telekom sehen sich zudem gerne als Wegbereiter in die „Gigabitgesellschaft“. Also einem Status Quo, wo möglichst alle Haushalte Zugang zu Breitbandanschlüssen haben, die hohe zweistellige bzw. sogar dreistellige MBit/-Werte bieten - also z.B. mit einem Gigabit. Bis diese Vision Realität wird, werden gewiss noch etliche Jahre vergehen. Ein Technologiemix aus kabelgebundenen Breitbandnetzen, Brückentechniken und Mobilfunk (LTE/5G), ebnet aber bereits heute den Weg dahin.
Einer der wichtigsten Faktoren zugunsten eines raschen Glasfaser-Ausbaus, dürfte für die Dt. Telekom der Vorstoß der Kabelnetzbetreiber sein. Diese können mehreren Millionen Kunden bereits über 1000 MBit/s bieten. Dem hat der Konzern in Regionen ohne Glasfaser aktuell nur langsamere Brückenlösungen entgegen zu setzen. Etwa die Hybrid-Technik, welche DSL und VDSL mit schnellem LTE kombiniert und so Zugänge von 50-550 MBit ermöglicht. Doch egal wie: Nur mit einem weitläufigen Hochgeschwindigkeitsnetz kann der Konzern der Konkurrenz künftig Paroli bieten.
Internet für Zuhause über Mobilfunk, also 4G oder 5G
Wer also in einer Region wohnt, wo noch kein Glasfaser-Internet angeboten wird, sollte einen Blick auf die möglichen Alternativ-Techniken werfen. Diese stehen der Leistungsfähigkeit von FTTH mitunter nur wenig nach, versprechen aber dafür auch wesentlich häufiger verfügbar zu sein.
Gründe, warum kein Glasfaser-Internet anliegt bzw. ausgebaut wird
Was früher schon beim DSL-Ausbau galt, gilt erst recht beim Glasfaser-Ausbau. Denn wo aus wirtschaftlichen Gründen all die Jahre die Anbindung ans Breitbandnetz per DSL ausblieb, ist ein Ausbau per FTTH noch viel unwahrscheinlicher. Ganz einfach, weil die Kosten dafür nochmals weit über diesem Niveau rangieren.Baustellenabsperrung beim Glasfaserausbau
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Wenn man sich z.B. ohnehin auf eine Mischfinanzierung zwischen Netzprovider, Anwohnern und Gemeinde einigen konnte, fällt die Entscheidung zur Verlegung von Glasfasern leichter. Dann muss abgewogen werden bezüglich anfallender Mehrkosten und einer besseren Zukunftssicherheit. Zudem gibt es Fördergelder vom Staat, die nur oft garnicht von den Gemeinden abgerufen werden...
Obwohl auch viele regionale Netzprovider (z.B. auch Energieversorger) schon auf Glasfaser setzen, ist es noch ein sehr langer Weg zur flächendeckenden Abdeckung. Überregional baut seit 2011 vor allem die Deutsche Telekom Glasfaser-Internet aus. Die Kosten für einige hunderttausend Haushalte liegen meist im Milliardenbereich. Von daher kann man sich recht leicht ausmalen, dass für eine Versorgung auf dem Niveau von VDSL etwa (~86% der Haushalte), gut 10 Jahre oder mehr vergehen können.